- Arthroplastik
- Ar|th|ro|plạs|tik, die; -, -en (Med.):künstliche Bildung eines neuen Gelenks nach Resektion des alten:eine A. durchführen;sich eine A. machen lassen.
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Arthroplạstik,operative Neubildung eines Gelenkes als Ersatz für ein schwer geschädigtes, schmerzendes Gelenk. Autoarthroplastik: Modellieren oder Kürzen der Gelenkflächen, eventuell unter Einfügung von körpereigenem Gewebe (z. B. Sehnen oder Gelenkkapsel). Alloarthroplastik: Verwendung von Fremdmaterial (Endoprothese), dabei werden auch häufig verschiedene Materialien kombiniert. Ersetzt werden vorwiegend Hüft- und Kniegelenke, ansonsten aber auch Schulter-, Ellenbogen-, Handgelenke, Fingergrund- und Fingermittelgelenke, oberes Sprunggelenk sowie Zehengrundgelenke. Die Materialien für eine Endoprothese müssen körperverträglich, korrosionsbeständig, abriebarm und möglichst dauerhaltbar sein. Verwendet werden Metalllegierungen (Chrom, Kobalt, Molybdän), zunehmend auch Titan. Kunststoffe (vor allem Polyäthylen) werden und a. für Finger- und Zehengelenke sowie für zementierbare Hüftgelenkpfannen verwendet. Isoelastische Endoprothesen aus Polyacetal haben etwa die gleiche Elastizität wie menschliche Knochen. Aluminiumoxidkeramik wird überwiegend für Hüftköpfe und -pfannen verwendet. Endoprothesen können mit Knochenzement oder zementfrei im Knochen verankert werden. Nach Aushärten des Knochenzementes (meist Polymethylmethacrylat) ist die Endoprothese sofort stabil verankert und belastbar, die Haltbarkeit zementierter Endoprothesen beträgt durchschnittlich etwa 15 Jahre. Bei der zementfreien Implantation wird die Endoprothese passgenau im Knochen verankert, wobei der umgebende Knochen unmittelbar an- oder auch in das Implantat einwachsen soll.Endoprothesenformen des Hüftgelenks:Hüftkopfendoprothese: Ersatz nur des Hüftkopfes und Schenkelhalses, nur selten noch bei sehr alten Menschen angewendet; Schalenendoprothese (Kappenendoprothese): Ersatz von Pfanne und Hüftkopfoberfläche; Hüfttotalendoprothese: zementierter oder zementfreier Ersatz von Hüftpfanne, -kopf und Schenkelhals. Die Kombination verschiedener Materialien ist möglich. Die Endoprothesenstiele sind meist aus Metall, die aufsteckbaren Hüftköpfe aus Metall oder Keramik mit unterschiedlichen Halslängen, die Hüftpfannen aus Keramik oder Metall mit Kunststoffeinsatz. - Endoprothesenformen des Kniegelenks: Ersatz der inneren, äußeren oder auch aller Gelenkanteile, mit oder ohne Ersatz der Kniescheibenrückfläche. Die Gelenkflächen für Schienbeinteil und Kniescheibenrückfläche sind immer aus Kunststoff, die übrigen Teile aus Metall. Die Verankerung ist zementiert oder zementfrei. Schlittenendoprothese: nur Ersatz der Gelenkflächen, Voraussetzung dafür ist das Vorhandensein stabiler Bänder; Scharnierendoprothese: die Endoprothesenanteile werden durch eine starre oder bewegliche Achse miteinander verbunden und mit metallischen Stielen in der Markhöhle von Oberschenkelknochen und Schienbein verankert.* * *
Ar|thro|plạs|tik, die; -, -en (Med.): künstliche Bildung eines neuen Gelenks nach Resektion des alten: eine A. durchführen; sich eine A. machen lassen.
Universal-Lexikon. 2012.